Wenn ein Angehöriger im Sterben liegt, kann das eine sehr emotionale und schwierige Zeit für alle Beteiligten sein. Es gibt jedoch einige Dinge, die man tun kann, um sowohl dem Sterbenden als auch den verbleibenden Angehörigen zu helfen.
1. Sprechen Sie mit dem Sterbenden
Auch wenn der Sterbende möglicherweise nicht mehr in der Lage ist, zu antworten, kann es beruhigend sein, einfach mit ihm zu sprechen. Sagen Sie ihm, dass Sie da sind und dass Sie ihn lieben. Manchmal kann es auch hilfreich sein, Geschichten oder Erinnerungen zu teilen, die Sie gemeinsam haben.
2. Sorgen Sie für Komfort
Stellen Sie sicher, dass es der Sterbende so bequem wie möglich hat. Geben Sie ihm eine bequeme Position, wechseln Sie die Position regelmäßig, um Druckstellen zu vermeiden, und achten Sie darauf, dass er nicht zu heiß oder zu kalt ist. Wenn der Sterbende Schmerzen hat, sprechen Sie mit einem Arzt über Schmerzmittel oder andere Linderungsmöglichkeiten.
3. Respektieren Sie die Wünsche des Sterbenden
Wenn der Sterbende bestimmte Wünsche hat, versuchen Sie, diese zu respektieren. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass er bestimmte Personen sehen möchte oder dass er bestimmte Wünsche in Bezug auf die Bestattung hat. Wenn es möglich ist, versuchen Sie, diese Wünsche zu erfüllen.
4. Unterstützen Sie die Familie und Freunde
Wenn ein Angehöriger im Sterben liegt, kann dies eine sehr emotionale Zeit für Familie und Freunde sein. Bieten Sie Unterstützung an, indem Sie ihnen zuhören oder ihnen praktische Hilfe anbieten, z.B. beim Einkaufen oder bei der Kinderbetreuung. Wenn es schwierig ist, die eigenen Gefühle zu verarbeiten, kann es auch hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
5. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst
Es ist wichtig, auch auf sich selbst zu achten, wenn ein Angehöriger im Sterben liegt. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst, um sich auszuruhen oder um sich mit Freunden oder anderen Familienmitgliedern zu treffen. Es kann auch hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um mit den eigenen Gefühlen und der Trauer umzugehen.
6. Akzeptieren Sie Ihre eigenen Gefühle
Wenn ein Angehöriger im Sterben liegt, kann das sehr emotional sein. Es ist wichtig, zu akzeptieren, dass es normal ist, traurig oder wütend zu sein. Versuchen Sie nicht, Ihre Gefühle zu unterdrücken oder zu verbergen, sondern sprechen Sie mit anderen darüber oder suchen Sie professionelle Hilfe.
7. Seien Sie vorsichtig bei der Kommunikation mit anderen
Wenn Sie mit anderen über den Sterbenden sprechen, seien Sie vorsichtig, wie Sie es tun. Einige Menschen können sich unwohl fühlen oder nicht wissen, wie sie auf die Situation reagieren sollen. Versuchen Sie, offen und ehrlich zu sein, aber respektieren Sie auch die Privatsphäre des Sterbenden und seiner Familie.
8. Holen Sie sich ggf. Hilfe von Außen
In dieser schweren Zeit lässt sich meist kaum ein klarer Gedanke fassen. Informieren Sie sich also besser rechtzeitig über Möglichkeiten, wie Sie ggf. Hilfe von Außen erhalten können. Glücklicherweise gibt es in Deutschland viele Einrichtungen und Organisationen, die sich darauf spezialisiert haben, Menschen in dieser Situation zu helfen. Hier werden wir nun einige der wichtigsten Einrichtungen und Ressourcen vorstellen, die Ihnen zur Verfügung stehen.
Palliativmedizinische Versorgung
Palliativmedizinische Versorgung bietet spezialisierte medizinische und pflegerische Betreuung für Menschen, die im Sterben liegen. Die Versorgung kann zu Hause oder in einer Palliativstation erfolgen. In Deutschland gibt es viele Palliativstationen, die speziell auf die Bedürfnisse von sterbenden Patienten zugeschnitten sind. Die medizinischen und pflegerischen Fachkräfte arbeiten eng zusammen, um Schmerzen zu lindern und Symptome zu behandeln, um eine angemessene Lebensqualität bis zum Lebensende zu gewährleisten.
Hospize
Hospize bieten ebenfalls Unterstützung für sterbende Menschen und ihre Angehörigen. Diese Einrichtungen bieten eine professionelle Pflege, Schmerzbehandlung und emotionalen und spirituellen Beistand. Viele Hospize bieten auch Familienmitgliedern und Freunden Unterkunftsmöglichkeiten an, um eine Unterstützung und Begleitung in der schwierigen Zeit zu gewährleisten. Die meisten Hospize arbeiten ehrenamtlich und bieten ihre Dienste kostenlos an.
Ambulante Hospizdienste
Ambulante Hospizdienste bieten Unterstützung für Menschen, die zu Hause sterben möchten. Die Freiwilligen dieser Einrichtungen können Hilfe bei der Pflege, bei Haushaltstätigkeiten oder bei der emotionalen Unterstützung leisten. Auch die Organisation von Mahlzeiten oder das Einkaufen kann durch die Freiwilligen des Hospizdienstes übernommen werden. Diese Dienste sind meistens kostenlos, aber Spenden sind immer willkommen.
Psychologische Unterstützung
In der Phase des Sterbens können viele Gefühle wie Trauer, Angst und Wut aufkommen. Psychologische Unterstützung kann helfen, mit diesen Emotionen umzugehen und sie zu verarbeiten. Es gibt in Deutschland viele spezialisierte Beratungsstellen und Einrichtungen, die sich auf die psychologische Unterstützung von Sterbenden und ihren Angehörigen spezialisiert haben. Die meisten dieser Angebote sind kostenlos und anonym.
Seelsorge
Für viele Menschen spielt die Religion oder Spiritualität eine wichtige Rolle in der Phase des Sterbens. Seelsorgeeinrichtungen bieten Unterstützung und Beistand in spirituellen Fragen an und können eine wichtige Quelle des Trostes und der Kraft sein. Die meisten Kirchen und religiösen Organisationen bieten Seelsorge an, die in der Regel kostenlos ist.
Bestattungsunternehmen
Wenn ein Angehöriger gestorben ist, müssen auch einige organisatorische Fragen geklärt werden. Ein Bestattungsunternehmen kann hierbei helfen. Sie können bei der Organisation der Beerdigung, der Gestaltung der Trauerfeier und der Beschaffung der notwendigen Unterlagen unterstützen. Auch hier ist es wichtig, sich am besten frühzeitig zu informieren. Zum Beispiel über die Webseite des Bundesverband Deutscher Bestatter e. V.
Letzte Hilfe Kurse
Ein “Letzte Hilfe Kurs” ist ein Kurs, der Menschen befähigt, im Notfall Erste Hilfe zu leisten und Sterbende in den letzten Stunden und Tagen ihres Lebens zu begleiten. Der Kurs vermittelt Wissen und praktische Fähigkeiten zur Unterstützung von Menschen am Ende ihres Lebens und zur Entlastung ihrer Angehörigen.
In einem Letzte Hilfe Kurs werden Themen wie Schmerzlinderung, Symptomkontrolle, Kommunikation mit Sterbenden und ihren Familien sowie praktische Tipps zur Begleitung von Sterbenden behandelt. Der Kurs richtet sich an alle, die sich auf das Sterben und den Tod vorbereiten möchten und/oder in der Lage sein möchten, anderen in dieser schwierigen Zeit zu helfen.
Die Teilnahme an einem Letzte Hilfe Kurs ist in vielen Ländern freiwillig, jedoch ist es in einigen Berufen wie z.B. in der Pflege oder im Rettungsdienst vorgeschrieben, regelmäßig an solchen Kursen teilzunehmen, um die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Sterbenden zu verbessern. Weitere Informationen finden Sie auf https://www.letztehilfe.info.
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Examinierter Altenpfleger und Blogger aus Leidenschaft. Betreiber von Altenpflege.team und weiteren Blogs für Verbraucher und zum Thema Nachhaltigkeit.