In der Altenpflege-Schule hat uns eine unserer Lehrerinnen heute ein Gedicht zum Thema Demenz vorgetragen, das uns alle sehr berührt hat. Ich möchte es Euch und Ihnen hier natürlich nicht vorenthalten. Bitte einfach mal ganz in Ruhe lesen und wirken lassen… es lohnt sich und regt zum Nachdenken an.
Wenn ich einmal dement werde
Wenn ich einmal dement werde,
soll mein Leben einfach und überschaubar sein.
Es soll so sein, dass ich jeden Tag das Gleiche mache
Jeden Tag zur gleichen Zeit.
Wenn ich einmal dement werde,
Musst Du ruhig zu mir sprechen, damit ich keine Angst bekomme und nicht das Gefühl
entsteht, dass Du böse mit mir bist. Du sollst mir immer erklären, was Du tust.
Wenn ich einmal dement werde,
kann ich vielleicht nicht mehr mit Messer und Gabel essen,
aber bestimmt sehr gut mit den Fingern.
Wenn ich einmal dement werde,
und Panik bekomme, dann bestimmt,
weil ich an zwei Dinge gleichzeitig denken soll.
Wenn ich einmal dement werde,
bin ich meistens leicht zu beruhigen, nicht mit Worten,
sondern indem Du ganz ruhig neben mir sitzt
und meine Hand fest hältst.
Wenn ich einmal dement werde,
habe ich das Gefühl, dass andere mich schwer verstehen,
und genau so schwer ist es für mich, andere zu verstehen.
Mach Deine Stimme ganz leise und sieh mich an,
dann verstehe ich Dich am besten.
Mach nur wenige Worte und einfache Sätze.
Wenn ich einmal dement werde,
sieh mich an und berühre mich, bevor Du mit mir sprichst.
Vergiss nicht, dass ich oft vergesse.
Wenn ich einmal dement werde,
möchte ich Musik von damals hören, doch ich habe vergessen welche.
Erinnere Du Dich und lass sie uns zusammen hören.
Ich mag gerne singen, jedoch nicht allein.
Wenn ich einmal dement werde,
denk daran, dass ich nicht alles verstehe, doch mehr als Du
manchmal denkst.
(Unbekannter Verfasser)
Examinierter Altenpfleger und Blogger aus Leidenschaft. Betreiber von Altenpflege.team und weiteren Blogs für Verbraucher und zum Thema Nachhaltigkeit.