Pflege: Tipps für ältere Menschen und ihre Angehörigen

Menschen altern – dagegen kann sich wohl niemand wehren. Dabei können auch die späteren Lebensjahre durchaus noch eine hohe Lebensqualität bieten, sodass das Altern keinesfalls ein Grund zur Trauer ist.

Allerdings haben ältere Menschen besondere Bedürfnisse. Wie diese erfüllt werden können und wie sich die Betroffenen und ihre Angehörigen an das fortgeschrittene Alter bestmöglich anpassen, beispielsweise im Rahmen einer sog. 24h Betreuung, zeigt der folgende Beitrag.

Annehmen der Situation

Sobald ein Mensch auf der Welt ist, beginnt sein Altern. Das bedeutet auch, das nahezu alle Menschen zu einem gewissen Zeitpunkt auf Hilfe angewiesen sind – auch, wenn dieses Thema gerne verdrängt wird.

Wichtig ist, dass die Betroffenen und ihre Angehörigen sich bereits rechtzeitig gedanklich darauf vorbereiten. So können die Kinder Überlegungen anstellen, wie sie ihre Eltern unterstützen können und möchten. Die Senioren können sich dagegen Gedanken darüber machen, mit wem und an welchem Ort sie ihre fortgeschrittenen Lebensjahre verbringen möchten.

Gespräche führen

Natürlich kann es sich dabei um ein belastendes Thema handeln, jedoch sollten die älteren Menschen mit ihren Angehörigen offen darüber sprechen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen.

Bei dem jeweiligen Gespräch kommt es besonders auf Anteilnahme und gegenseitigen Respekt an. Jedoch ist falsche Rücksicht fehl am Platz.

Einschätzen der eigenen Fähigkeiten

Um einen Menschen über viele Monate oder sogar Jahre in seinen vier Wänden zu betreuen, ist äußerst viel Kraft erforderlich, über die nicht jeder verfügt. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es um Demenzpatienten geht.

So sollten die eigenen Ressourcen frühzeitig realistisch eingeschätzt werden. Auch Hilfe von außen ist dabei durchaus anzunehmen. So kann zum Beispiel im Rahmen einer Kurzzeitpflege geprüft werden, ob eine derartige Lösung vielleicht auch langfristig sinnvoll wäre.

Frühzeitige Vorsorge

Immer mehr Menschen kümmern sich frühzeitig um eine Patientenverfügung. Allerdings ist eine Vorsorgevollmacht in der Regel von einer noch größeren Bedeutung, damit die jeweilige Patientenverfügung von den Angehörigen auch durchgesetzt werden kann.

Ratsam ist es daher, 30 Minuten Zeit zu investieren, um im Ernstfall eine Handlungsfähigkeit der Angehörigen zu gewährleisten. Die Bundesministerien für Verbraucherschutz und Justiz stellen dafür praktische Vordrucke und weiterführende Informationen bereit.

Beratung durch Pflegestützpunkte

Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen haben auf vielfältige Leistungen Anspruch, jedoch gestaltet sich die Gesetzeslage im Bereich der Pflege teilweise äußerst komplex. Um zu verhindern, Fehler bei der Beantragung zu begehen, sollte daher die Unterstützung von Experten in Anspruch genommen werden.

Beispielsweise stellen der Sozialdienst im Krankenhaus oder Pflegestützpunkte, welche von den Kommunen mit Unterstützung der Pflegekassen betrieben werden, die richtigen Ansprechpartner dar. Durch diese wird eine kostenfreie und individuelle Beratung zu sämtlichen Fragen im Bereich Pflege angeboten.

Kalkulation der finanziellen Ressourcen

Bei dem Altern handelt es sich um einen äußerst individuellen Prozess. Daher ist es kaum möglich, pauschal zu beantworten, wie sich die Lebenshaltungskosten im Alter gestalten werden.

Eine grobe Richtlinie zur Orientierung: Bei der höchsten Hilfsbedürftigkeit, also dem Pflegegrad 5, werden pro Monat durch die Pflegekasse zwischen 901 und 2005 Euro ausgezahlt. Darüber hinaus gilt für zusätzliche Entlastungsleistungen der Grundbetrag von 125 Euro. Auf diesen haben alle Personen Anspruch, die über einen Pflegegrad verfügen.

Jedoch gestaltet sich die Pflege im Großteil der Fälle wesentlich kostenintensiver. Daher müssen Pflegebedürftige häufig auch ihre eigenen finanziellen Ressourcen nutzen. Müssen an der eigenen Wohnung altersbedingte Umbauten vorgenommen werden, werden diese einmalig von der Pflegekasse in Höhe bis zu 4.000 Euro bezuschusst.

Foto: pixabay.com

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