Im Todesfall: Bestattung im Sarg oder in der Urne?
Ein Todesfall ist niemals eine leichte Angelegenheit. Neben der persönlichen Betroffenheit über den Verlust eines geliebten Menschen kommen auf einige rechtliche, bürokratische Dinge auf die Angehörigen zu. Und auch der Ablauf der Beerdigung will mit dem Bestattungsunternehmen abgeklärt werden. Egal, ob der Verstorbene seine Beisetzung noch zu Lebzeiten plant oder die Hinterbliebenen diese Aufgabe übernehmen – eine zentrale Entscheidung wird mit der Wahl zwischen Sarg und Urne getroffen.
Damit Sie im Trauerfall nicht unwissend dastehen, haben wir Ihnen nachfolgend einen Überblick zu verschiedenen Aspekten in dieser Fragestellung zusammengefasst, den Sie gerne als Ratgeber heranziehen dürfen.
Tradition und Glaubenszugehörigkeit
Bis in das zurückliegende Jahrhundert hinein war in Deutschland die Sargbestattung an der Tagesordnung, andere Formen wie die Beisetzung in Urnen wurden erst später zugelassen und haben sich entsprechend langsam etabliert. Gerade in ländlichen Regionen mit eher konservativer Weltanschauung verzeichnet die Bestattung in einem hölzernen Sarg daher noch immer eine höhere Nachfrage als in urbanen Gegenden.
Zudem war die Feuerbestattung lange Zeit von der Kirche nicht geduldet, erst Ende des 20. Jahrhunderts gab der Vatikan ein Reglement heraus, inwieweit die Einäscherung in einem Krematorium mit der christlichen Tradition vereinbar ist.
In anderen Religionen wie dem Islam oder dem Judentum ist eine Feuerbestattung tabu. Angehörige dieser Konfessionen werden bis heute im klassischen Erdgrab beigesetzt. Darauf sollten Angehörige Rücksicht nehmen.
Grabpflege und Ort der Ruhestätte
Mit der Wahl der Bestattung treffen Sie auch eine Entscheidung über die Größe und Art der Grabanlage. Ein Sarg benötigt vergleichsweise viel Platz. Das entsprechende Einzelgrab auf einem Friedhof bemisst in der Regel 120 cm mal 250 cm. Analog dazu gibt es Doppelgräber, in denen zwei Särge nebeneinander beigesetzt werden. Das ist eine schöne Art der letzten Ruhestätte für Ehepaare, welche die Verbundenheit über den Tod hinaus vermittelt. Jedoch sind Einzelgräber aufgrund ihrer Fläche mitunter pflegeintensiv. Die Bepflanzung mit saisonalen Gewächsen wie Stiefmütterchen, Gottesaugen oder Heide ist üblich und in vielen Friedhofsordnungen ist festgelegt, dass die Grabstätte einen gepflegten Eindruck vermitteln muss. Eine Lösung besteht darin, das Grab ganz oder teilweise mit Steinplatten abzudecken.
Urnengräber sind kleiner, etwa 80 auf 80 Zentimeter, und oft in Reihen angelegt. Auch hier ist eine Begrünung möglich, der Pflegeaufwand aber deutlich geringen. Zudem ist das Anlegen von Urnenfeldern weniger aufwendig. Möchte man seinen Angehörigen keinen Aufwand machen, ist die Beisetzung in anonymen Sammelgräbern eine Option.
Für naturverbundene Menschen bietet die Bestattung in einer Urne eine weitere Möglichkeit: die Beisetzung in einem Waldfriedhof. Hier wird die Urne unter einem Baum eingegraben und ein Schild an diesem verweist auf den Verstorbenen.
Kosten der Beisetzung
Särge sind in der Regel aus Eiche, Pappel oder Linde gefertigt und kosten zwischen 900 und 1500 Euro. Einfache Modelle aus Kiefern- oder Fichtenholz sind nur halb so teuer. Natürlich stehen auch edlere Hölzer zur Wahl.
Urnen gibt es aus vielen Materialien, von Kunststoff bis Porzellan und Metall. Die Preisspanne liegt dementsprechend zwischen 75 und 350 Euro. Auch die Folgekosten der Grabpflege sind hier niedriger.
Bild von Carolyn Booth auf Pixabay.
Examinierter Altenpfleger und Blogger aus Leidenschaft. Betreiber von Altenpflege.team und weiteren Blogs für Verbraucher und zum Thema Nachhaltigkeit.
Mit diesen Informationen zur Vorbereitung der Bestattung kann ich die richtige Entscheidung treffen. Es ist nicht immer einfach, eine Entscheidung zu treffen. Vor allem, wenn man nicht genau weiß, was die Möglichkeiten sind.