Leben mit Tieren im Alter

Zwar hat Großbritannien nach dem mühsamen Austritt aus der EU mittlerweile einen recht schlechten Ruf, aber in manchen Dingen kann man vom Königreich doch noch etwas lernen. Immer wieder überraschen die Briten mit interessanten Zugängen und dem radikalen Einschwenken auf ein Thema. So ist Großbritannien wohl das einzige Land, das E-Zigaretten als gute Alternative zum Rauchen fördert. Auch in einem anderen Bereich gibt es in Großbritannien ein Alleinstellungsmerkmal. Das britische Einsamkeitsministerium. Als Reaktion auf die immer weiter verbreitete Einsamkeit wurde kurzerhand ein eigenes Ressort ins Leben gerufen. Aber auch ein Leben mit Tieren im Alter kann Einsamkeit vorbeugen, oder zumindest mildern.

Soziale Kontakte

Unser Leben hat sich stark gewandelt. Die Welt ist kleiner geworden und kaum jemand bleibt ein Leben lang an seinem Heimatort. Der Arbeitsmarkt führt und rund um den Globus und meist weit weg von unseren Wurzeln. Was dabei auf der Strecke bleibt ist die Familie. Die Eltern bleiben zurück. Wo es früher selbstverständlich war, dass drei Generationen unter einem Dach gelebt haben, leben heute alle drei Generationen getrennt. Für Senioren ist das das größte Problem. Jüngere Menschen haben gelernt mit elektronischen Hilfsmitteln zu kommunizieren und ihre sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten. Die Elterngeneration ist ohne Internet und Messenger aufgewachsen. Hier zählt noch das persönliche Gespräch, dem viele junge Menschen heute lieber aus dem Weg gehen.

Postbote

Der persönliche Kontakt im Alltag nimmt überall ab. Statt beim Greißler mit Namen begrüßt zu werden und die Lebensmittel beim Personal zu ordern läuft man heute anonym durch die Supermarktgänge. Der Postbote, der früher die Post zur Wohnung brachte und nicht selten auf ein Gläschen hereingebeten wurde, steht heute unter Dauerstress. Leistungsoptimiert stellt er Unmengen an Sendungen zu und hat keine Zeit für ein kurzes Gespräch. Auch das hat die englische Regierung erkannt. Hier werden Postboten geschult um mit älteren Postempfängern gezielt in Kontakt zu treten. Insgesamt kann es leicht passieren, dass ältere Mitmenschen zunehmend vereinsamen und die Zeit alleine in ihrer Wohnung verbringen.

Leben mit Tieren

Haustiere können in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen. Solange der alte Mensch noch mobil ist, kann ein Haustier eine wichtige Rolle im Alltag spielen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man einen Hasen, einen Wellensittich, eine Katze, oder einen Hund hält. Es ist mit allen Tieren möglich eine Beziehung aufzubauen. Auf jeden Fall ist die Pflege des Haustiers eine Aufgabe, die den einsamen Senioren oft fehlt. Bei der Wahl des Haustiers sollte man allerdings auf die jeweiligen Bedürfnisse und die Voraussetzungen eingehen. So kann man auch im Alter viel Freude im Zusammenleben mit einem Haustier haben.

Hunde

Hunde stehen hier an erster Stelle. Sie ordnen sich unter und sind treue Begleiter. Ihre Körpersprache und ein Spektrum an Lauten ermöglicht Ihnen auch die Kommunikation mit ihrem Herrn. Ein Hund wirkt oft menschlich und passt sich leicht seinem Besitzer, oder seiner Besitzerin an. Gleichzeitig ist der Hund eine gute Motivation sich zu bewegen. Die täglichen Runden mit dem Vierbeiner sind feste Programmpunkte und bringen einen guten Rahmen für den Tagesablauf. Im Park trifft man auch leicht Gleichgesinnte, mit denen man in Kontakt treten kann. Hunderassen wie Huskys, oder Bordercollies, die sehr viel Bewegung brauchen, sind für alte Menschen nur bedingt geeignet. Auch kräftige und schwere Hunde können eine Gefahr darstellen. Ideal sind kleine und leichte Tiere, wie Dackel, oder Yorkshire Terrier.

Haustiere als soziale Helfer im Alter

Kleintiere

Kleintiere, wie Hasen, oder Meerschweinchen sind für ältere Menschen, die noch mobil sind, ebenfalls eine gute Wahl. Kaninchen beispielsweise müssen in Paaren gehalten werden und brauchen viel Freiraum. Ein großzügiger Käfig, der regelmäßig gereinigt werden muss und Freilauf in der Wohnung motivieren die Senioren. Allerdings darf man den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen. Auch sind diese Tiere keine Schosstiere, sondern mögen es nicht, wenn sie hochgehoben werden. Das frische Futter, auf das die kleinen Mitbewohner angewiesen sind sorgt dafür, dass man zumindest zweimal die Woche zum Einkaufen muss.

Katzen

Sehr beliebt bei Senioren sind Katzen. Die Tiere sind sauber und weitgehend pflegeleicht. Futter kann man in Dosen bevorraten und das leeren der Katzentoilette ist nicht sehr aufwändig. Allerdings muss man Katzen und ihre Launen verstehen. Sie lassen sich gerne streicheln und suchen auch die Nähe des Menschen, wenn sie das für richtig halten. Wer bereit ist, mit dem oft starken Charakter der Tiere zu leben, der kann mit einer Katze viel Freude haben.

Leben mit Tieren im Alter

Das Zusammenleben mit Tieren bereichert jeden Menschen. Steht man mitten im Leben, reist häufig und verbringt nicht viel Zeit daheim, ist ein Haustier vielleicht eine Belastung. Im Alter verändert sich der Lebensstil. Man ist öfter daheim und hat viel Zeit. Hier kann ein Tier helfen eine Struktur in den Alltag zu bringen. Man muss mit dem Hund raus und Futter für die Tiere besorgen. Die Reinigung der Käfige und der Wohnung hält mobil und ist eine leichte und schöne Aufgabe. Leben mit Tieren im Alter ist eine gute Option die Einsamkeit zu mildern und ein dankbares Lebewesen zu versorgen. Als Tierbesitzer wird man gebraucht. Eine ausgezeichnete Motivation für ein aktives Leben auch im Alter.

Lesen Sie bitte zum Thema auch unseren Artikel über Saugroboter für Senioren.

Fotos: pixabay.com

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